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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
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Osnabrück (ots)

Fast schon Körperverletzung

Ein recht seltsames Grüppchen wurde da zusammengewürfelt: Junge Frauen, Alkoholiker und Demenzkranke stehen laut der neuen Arznei-Studie im Fadenkreuz der Medizin- und Pharmabranche. Und zwar nicht in erster Linie als lukrative Klientel, die es zu locken gilt, sondern erschreckenderweise als potenzielle Opfer.

Süchtig machende Mittel für Trinker, riskante Hormone für junge Frauen, gefährliche Ruhigsteller für Demenzkranke: Ist es nicht so, dass die Medizin dem Menschen helfen soll? Was die Studie da zutage fördert, wirkt eher, als wäre das Gegenteil der Fall. Und die Gründe sind mannigfaltig. Sie reichen von krasser Überforderung des Pflegepersonals über Schludrigkeit bis zu knallharten finanziellen Interessen. Darunter leiden immer die Patienten.

Sie sind es, die ihren Ärzten vertrauen, ihnen vertrauen müssen, weil sie in den meisten Fällen nicht selbst einschätzen können, wie eine Arznei wirkt und ob sie ihnen womöglich schadet. Was sie brauchen, ist Aufklärung. Hier sind die Ärzte in der Pflicht, auch wenn sie damit vielleicht gegen Pharmariesen angehen müssen, die ihre teureren, und eben auch gefährlicheren, Mittel massiv bewerben. Hormonpillen zu verschreiben, die doppelt so riskant sind wie die bewährten, grenzt an Körperverletzung. Risiken benennen und Alternativen aufzeigen, das ist die Aufgabe der Ärzte. Alles zum Wohl der Patienten, darauf haben sie einen Eid geleistet.

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