Neue OZ: Kommentar zu Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern
Osnabrück (ots)
Komfortable Lage
Die SPD ist in Mecklenburg-Vorpommern in einer höchst komfortablen Lage: Nach ihrem Wahlsieg können sich die Sozialdemokraten den Juniorpartner in der Landesregierung aussuchen und ihm die politischen wie personellen Bedingungen diktieren. Damit besteht für die schon lange regierende Partei die Möglichkeit, ihre Politik mit noch stärkerer sozialdemokratischer Prägung fortzuführen.
Dass es zu diesem Wahlerfolg gekommen ist, verdankt die SPD im Nordosten in hohem Maße ihrem Spitzenkandidaten Erwin Sellering. Zunehmend gewann der gebürtige Westfale an Beliebtheit, während die Herausforderer Laurenz Caffier (CDU) und Helmut Holter (Linke) kaum punkten konnten. Recht unbekannt bleiben die Spitzenkandidaten der kleineren demokratischen Parteien. Bei ihnen hing das Ergebnis der Landtagswahl vor allem vom Bundestrend ab.
So überrascht es nicht, dass die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern wie auch sonst im Superwahljahr 2011 zu den Gewinnern gehören und die Liberalen zu den Verlierern. Die taumelnde FDP ist sogar von der chaotischen NPD überflügelt worden. Die Rechtsextremen haben im Schweriner Landtag keinerlei Sacharbeit geleistet und stehen nur bei der Zahl der eingehandelten Ordnungsrufe an der Spitze. Dass sie trotzdem erneut ins Parlament einziehen, zeigt, wie hoch noch immer der Anteil frustrierter Protestwähler ist.
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