Neue OZ: Kommentar zu Renteneintrittsalter
Osnabrück (ots)
Langfristig denken
Nur keine Panik: Bloß weil der Finanzminister langfristige Analysen zur Entwicklung der Staatsfinanzen erstellt und Möglichkeiten aufzeigt, wie man Löcher in den Kassen stopfen kann, ist damit noch keine politische Festlegung verbunden. Das gilt auch für die Rente mit 69, die als Stichwort im neuen Tragfähigkeitsbericht der Regierung genannt wird.
Aktuell ist kaum mit einem noch späteren gesetzlichen Renteneintrittsalter zu rechnen. Denn der Widerstand wäre massiv. Immerhin sind bislang noch nicht einmal die Probleme gelöst, die mit der Rente mit 67 verbunden sind. So mangelt es in vielen Unternehmen weiter an geeigneten Arbeitsplätzen oder schlicht an der Bereitschaft, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen. Auch muss die Erhöhung der Altersgrenze ja erst noch vollzogen werden. Die stufenweise Anhebung beginnt im kommenden Jahr. Erst 2029 gilt dann: Abschlagsfreie Rente gibt es nur noch mit 67.
Schaut man über diesen Zeitpunkt hinaus, ist dennoch eine weitere Anhebung der Altersgrenze nicht auszuschließen. Schließlich wirkt sich der demografische Wandel massiv auf die öffentlichen Haushalte aus. Mit wachsendem Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigen auch die Ausgaben für Renten, Gesundheit und Pflege. Gleichzeitig schrumpft der Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter. Darauf muss die Politik reagieren - auch wenn es schmerzhaft ist.
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