Neue OZ: Kommentar zu Mc Gee
Auszüge aus Hitlers Schrift
Osnabrück (ots)
Zweischneidige Sache
Die These bleibt: Die Zeit sollte reif genug sein, sich mit Adolf Hitlers "Mein Kampf" kritisch auseinanderzusetzen. Davon abgesehen bleibt der Fall zweischneidig: indem ausgerechnet ein englischer Verleger ausgerechnet am Kiosk und nicht im Fachbuchhandel Auszüge aus Hitlers Schrift als Mitnehmware anbietet.
Doch ob das alles eine Rolle spielt für die Position des Freistaats Bayern im Rechtsstreit mit Verleger Peter McGee, bleibt noch offen. Es scheint so, als ob sich das Ministerium in München nicht das Urheberrecht vor der Zeit aus der Hand nehmen lassen will. Über Gründe dafür kann nur spekuliert werden. Finanzminister Markus Söder (CSU) gab höchstens einen Hinweis, indem er das Buch als "Hetzschrift" bezeichnete. Will sich der Freistaat nicht vom Ausland vorhalten lassen müssen, dieses Extrakt des Rassismus ohne Not zu früh auf dem freien Markt zugelassen zu haben? Will das Land ausschließlich selbst bestimmen können, wann und in welcher Form die Schrift einmal publiziert wird? Geschäfte machen wollen mit "Mein Kampf" - das behält in jedem Fall einen üblen Beigeschmack.
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