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Neue OZ: Kommentar zu Energie
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Osnabrück (ots)

Heilsame Mahnung

Einmal mehr erleben die Autofahrer die Inszenierung von Knappheit auf dem Ölmarkt. Diesmal in der Rolle des Schurken: der Iran. Der Atomstreit zwischen dem Westen und dem Regime in Teheran gilt vielen als Hauptgrund für den drastischen Anstieg des Ölpreises, der den Sprit an der Tankstelle teurer macht. Aber ist der Konflikt um das iranische Atomprogramm wirklich die Ursache? Großbritannien und Frankreich, denen der Iran gerade die Öllieferungen gekappt hat, sind auf einen solchen Ausfall vorbereitet. Sie selbst haben, wie auch Deutschland, das Öl-Embargo der EU gegen den Iran mitbeschlossen, das im Sommer in Kraft treten soll. Andere Lieferländer können die Lücke füllen, denn noch ist Öl nicht knapp.

Noch. An die Stelle inszenierter Knappheit wird früher oder später echter Mangel treten. Erdöl zu finden und aus immer tieferen Vorkommen zu fördern wird die Spritpreise mittelfristig in Höhen schrauben, in die viele motorisierte Bürger und Unternehmen nicht mehr folgen können. Deshalb sind Preissteigerungen wie die gegenwärtige heilsame Mahnungen. Sie zeigen der Industriegesellschaft, dass sie ihr Transportwesen schneller als bisher und ein für alle Mal von der Ressource Erdöl abkoppeln muss. Die Technologien dazu gibt es, und sie werden jeden Tag besser. Das Verbrennen von Öl ersetzen können sie aber noch nicht. Dies zu ändern muss vorrangiges Ziel einer zukunftsgerichteten Mobilitätsindustrie sein.

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