Neue OZ: Kommentar zu Parteien
FDP
Osnabrück (ots)
Rösler kann nur verlieren
Es müsste schon ein Wunder geschehen, damit Philipp Rösler als FDP-Vorsitzender dieses Frühjahr politisch überlebt. Der 39-Jährige kann nur verlieren. Scheitern die Liberalen bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen, ist der Chef schuld. Schaffen sie es doch in den Landtag, ist es der Triumph des NRW-Frontmanns Christian Lindner. Den eigenen Autoritätsverfall kann Rösler kaum aufhalten. Schon zu geschwächt steht er da, wie Vorgänger Guido Westerwelle zu seinen schlechtesten Zeiten.
Dazu droht den Liberalen an diesem Wochenende erneut ein gespenstischer Parteitag - mit Rösler als geduldeter Randfigur und Lindner als Helden, der den Liberalismus retten will. Und der freie Radikale aus Kiel, Wolfgang Kubicki, darf straflos spotten über Röslers Wachstumsthesen. Wirklich elektrisiert haben sie tatsächlich niemanden.
Dem blitzgescheiten Rösler mit dem erfrischenden Hang zur Selbstironie scheint Charme und Fortune komplett abhanden-gekommen zu sein, er hat allerdings auch oft den Mund zu voll genommen. Jetzt will sich die FDP im Kampf gegen den Bedeutungsverlust als ehrgeizige Saniererin der Staatsfinanzen in Szene setzen, konkrete Sparvorschläge blieb Rösler aber schuldig. Der Hinweis, Finanzminister Wolfgang Schäuble sei sein neuer bester Freund, wird dem 39-Jährigen nicht helfen. Er hat in der eigenen Partei zu wenige, die noch auf ihn zählen.
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