Neue OZ: Kommentar zu höheren GEMA-Gebühren
Osnabrück (ots)
Zu hohe Gebühren helfen keinem
Die GEMA ist keine Truppe von Wegelagerern. Die Verwertungsgesellschaft verfolgt ein aller Ehren wertes Ziel: Sie sorgt dafür, Komponisten und Textdichtern die Tantiemen zukommen zu lassen, die ihnen zustehen. Auch wenn der Ausschüttungsmodus mindestens so undurchsichtig ist wie der Dschungel der unterschiedlichen Tarife, nach dem die Gebühren erhoben werden: Der Geist hinter der Institution könnte edler gar nicht sein.
Nun muss sich die GEMA aber den gleichen Herausforderungen stellen wie weite Teile der Musikindustrie. Tonträger-Verkäufe stagnieren - das lässt eine wichtige Einnahmequelle perspektivisch versiegen. Daher zapft die Gesellschaft neue Stellen an, langt bei Konzerten mehr zu - oder hebt die Gebührensätze für Discos und Volksfeste.
Zehn Prozent der Eintrittsgelder an die GEMA, das klingt zunächst angemessen. Was die Discobetreiber schmerzt, ist der plötzliche Sprung. Zum Vergleich: Ein Privathaushalt zahlt derzeit jährlich 215 Euro Rundfunkgebühr. Bei einer Steigerung, wie die GEMA sie vorsieht, würden daraus satte 1500 Euro. Von einem Moment auf den anderen würde ein hässliches Loch in der Familienkasse klaffen. Ähnlich ginge es Discos, wenn die neuen GEMA-Tarife in Kraft treten. Nun steht aber vielen Betrieben das Wasser ohnehin schon bis zum Hals. Und wer in der Gebührenflut ertrinkt, kann nicht weiter zahlen. Ein Discosterben hilft niemandem, nicht einmal der GEMA.
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