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Neue OZ: Kommentar zu Extremismus
Salafisten

Osnabrück (ots)

Stammtischparolen helfen nicht weiter

Mit plumpen Stammtischparolen versucht sich Hans-Peter Friedrich derzeit in der hitzigen Debatte über den Umgang mit den Salafisten zu profilieren. Der Bundesinnenminister spricht dabei bedeutungsschwer von einem Signal, würden die Vereine der radikalen, und in den Fußgängerzonen durchaus aggressiv auftretenden, Islamisten verboten, Gewaltprediger abgeschoben und Sozialleistungen für deren Familien gekürzt.

Ein Signal sind derartige Gedankenspiele jedoch allenfalls für Rechtsextremisten und rechte Splitterparteien wie etwa Pro NRW, die sich bestätigt fühlen dürfen in ihrer Hetze und Provokation gegen die Salafisten. Schon beim nächsten Zusammentreffen beider Gruppen in den Innenstädten, wie etwa heute in Köln, könnten Friedrichs vorschnelle Vorstöße Munition in den Händen der Rechten sein.

Besonnener geht da sein Unionskollege Frank Henkel vor: Der Berliner Innensenator versucht, das Problem an der Wurzel zu packen, indem er Moscheevereine und Imame in die Pflicht nimmt. Heranwachsende Muslime müssen durch vorbeugende Maßnahmen frühzeitig vor einem Abrutschen in die Radikalität bewahrt werden. Hier kann auch der Islamunterricht an Schulen, die von vielen muslimischen Kindern besucht werden, wertvolle Arbeit leisten. Mit dem Knüppel draufzuhauen hilft nicht weiter. Im Gegenteil: Die Aggression würde steigen, abgetauchte Salafisten wären zudem schwerer greifbar.

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