Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu WestLB

Osnabrück (ots)

Ungute Blaupause für die Bankenrettung

Wer immer noch glaubt, verantwortungslose Spekulation sei nur bei Banken à la Lehman Brothers und den Investmentabteilungen anderer privater Institute zu Hause, für den könnte ein Blick auf die Westdeutsche Landesbank heilsame Wirkung entfalten. Was sei beständiger als ein von Sparkassen und Bundesland getragenes Institut, möchte man meinen. Doch das Haus schrieb schon in den Jahren vor 2008 immer wieder Milliardenverluste. Mehrfach musste der Steuerzahler Geld nachschießen, sodass die Finanzkrise seit 2008 nur offenbar werden ließ, was die WestLB vorher schon war: eine politisch dominierte Bank, die sich für wichtiger hielt, als gut für sie war.

Die Geschichte dieser und anderer Landesbanken sollte deshalb auch Lehre sein, dass staatliche Aufsicht keine Garantie für ein stabiles Finanzwesen bedeutet. Sondern dass das bessere Management eher dann erfolgt, wenn für die Risiken selbst zu haften ist. Bei der WestLB war das nie der Fall. Dieser Aspekt ist damit eine ungute Blaupause für die gegenwärtige Bankenrettung, in der das Prinzip gemeinschaftlicher Haftung Probleme lindern und letztlich Krisen verhüten soll. Wer immer dabei die Politik über- und die Eigenverantwortung unterschätzt, macht einen Fehler. Im Fall der WestLB kostet dies nun Tausende Mitarbeiter ihre Stellen und die öffentliche Hand 18 Milliarden Euro allein für die Abwicklung, bisherige Verluste nicht einbezogen. Zum Vergleich: Die Summe entspricht der kompletten Neuverschuldung des Bundes in 2011.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 29.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Fiskalpakt

    Osnabrück (ots) - Weichgeklopft Mahnungen, Drohungen, Erpressungen, Kompromisse in letzter Minute, Abstimmungen zu später Stunde: Der EU-Gipfel und die Beratung des Hilfsfonds ESM und des Fiskalpakts im Bundestag waren alles - nur nicht langweilig. Eine spannende Frage bleibt trotzdem: Nutzt all das dem Euro? Oder sind die Europäer auf einem Irrweg? Bedingt positiv ist der Wachstumspakt. Zwar handelt es sich streng genommen um eine Mogelpackung, die viele ohnehin schon ...

  • 29.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Pflegereform

    Osnabrück (ots) - Spürbare Verbesserung Überschattet von der Euro-Debatte hat der Bundestag am letzten Sitzungstag vor der Sommerpause auch über die Pflegereform abgestimmt. Was Philipp Rösler als Gesundheitsminister nicht geschafft hat, bleibt seinem Nachfolger Daniel Bahr vergönnt: Er hat spürbare Verbesserungen für die Pflegebedürftigen und vor allem mehr Leistungen für Demenzkranke durchgesetzt. Von den Neuerungen profitieren in erster Linie die betroffenen ...

  • 29.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Udo-Lindenberg-Museum

    Osnabrück (ots) - Hamborger Jung Das Beatles-Museum schließt, stattdessen bekommt Udo seine Pilgerstätte: verrücktes Hamburg? Denn Lindenberg in allen Ehren, aber was Popularität und Bedeutung angeht, kann er mit den Fab Four nun wirklich nicht mithalten. Doch für die Beatles war Hamburg lediglich das Tor zur Welt. Für Lindenbergs Rockerleben ist Hamburg die Basisstation. Das hat er in seinen Texten immer wieder ...