Neue OZ: Kommentar zu Märklin
Osnabrück (ots)
Die richtige Lok
Ausgerechnet 150 Jahre nach Gründung des Unternehmens musste Märklin Insolvenz anmelden. Drei Jahre nach diesem harten Schnitt sieht die Welt für den traditionsreichen Modelleisenbahnbauer aus Göppingen aber schon wieder rosiger aus. Nicht nur, dass Insolvenzverwalter Michael Pluta das Aus für die Schwaben verhinderte, nun gibt es sogar Verhandlungen mit einem potenziellen Investor, dessen mögliches Engagement Anlass zur Hoffnung gibt.
Die fränkische Simba Dickie Group, mittlerweile zum größten Spielzeughersteller Deutschlands aufgestiegen, kennt sich aus mit starken Marken. Zum Portfolio des Fürther Unternehmens gehören nicht nur die Bobby Cars und die vor allem bei Mädchen beliebten Filly-Pferde, sondern auch die kreative Spiele-Schmiede Zoch, Schuco-Modellautos sowie Eichhorn-Holzspielzeug. All diese Firmen integrierte Simba Dickie in das eigene Unternehmen, ohne dass der Ruf der eigentlichen Marken Schaden genommen hat.
Doch ließe sich diese Strategie auch auf Märklin anwenden? Schließlich gehören Modelleisenbahnen längst nicht mehr zur Standardausstattung eines Kinderzimmers. Und wenn, kommen sie immer häufiger auch von Branchenriesen wie Lego oder Playmobil. Und doch: Die Göppinger weisen bereits wieder Vorsteuergewinne aus und haben die Weichen auf Wachstum gestellt. Simba Dickie wäre nun die richtige Lok, um Märklin vom Banken-Gleis zu ziehen.
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