Neue OZ: Kommentar zu EU-Richtlinie/ Gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln
Osnabrück (ots)
Um den Verstand gebracht
Das Unterbewusstsein kauft - wir bezahlen. Etwa 70 Prozent unserer Kaufentscheidungen sind nach Schätzungen von Psychologen irrational und laufen unterbewusst ab.
Wenn auf dem Einkaufszettel zum Beispiel nur Milch, Butter, Brot und Waschmittel stehen, packen wir zu Hause dann doch noch viele andere Dinge aus. Und zahlreiche Forscher arbeiten fieberhaft daran, dass dieser Anteil noch viel größer wird.
Oft ist es ein automatisch ablaufender Prozess, der in unserem evolutionsbiologischen Erbe wurzelt, der uns steuert. Doch immer öfter übernehmen auch Experten des sogenannten Neuro-Marketings die Regie bei unseren Shoppingtouren.
Den Kunden wird quasi ins Gehirn geschaut, um Produkte erfolgreich an den Mann zu bringen. Erkenntnisse und Methoden der Hirnforschung werden für Marketing und Marktforschung eingesetzt.
Dabei steht schon jetzt kein Produkt im Supermarkt nur zufällig an seinem Platz. Die Experten berechnen ganz genau, wann, wo und wie der Kunde am ehesten zugreift. Süße Düfte und lauschige Musik rauben uns den Verstand.
Die neue EU-Richtlinie sorgt nun dafür, dass wir wenigstens unseren Augen wieder trauen können: Gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln werden künftig kontrolliert und müssen zugelassen sein. "Alkoholfreies" Bier mit Alkohol und als gesund deklarierte Zuckertees für Kinder gehören ab sofort der Vergangenheit an. Gut so.
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