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Neue OZ: Kommentar zu Mali

Osnabrück (ots)

Stimmung kann schnell kippen

Sie rücken vor, die malischen Regierungstruppen und französischen Eliteeinheiten. Erste Städte konnten sie von den islamistischen Rebellen im Norden zurückerobern. Womit ein Ziel des Einsatzes erreicht ist: Die Aufständischen mit Al-Kaida-Verbindungen haben keine Chance mehr, den Süden des Krisenherdes zu überrennen und die Hauptstadt Bamako einzunehmen. Aber was folgt jetzt?

Die Extremisten sind auf dem Rückzug, aber nicht geschlagen. Im Gegenteil: Sie gehen in die Defensive, um einer Feldschlacht zu entgehen. In den Weiten der Sahara wird es schwer, die versprengten Rebelleneinheiten aufzuspüren. Zudem bieten die Häuserschluchten der Islamisten-Hochburgen den Extremisten Schutz, um aus dem Hinterhalt zuzuschlagen.

Noch werden die Soldaten wie Befreier gefeiert. Doch die Stimmung kann schnell kippen, wenn die Zahl ziviler Opfer steigt. Berichte von Übergriffen durch malische Regierungstruppen sind ein Alarmsignal. Nicht das Tempo des Vorrückens ist entscheidend, sondern die Umsetzung eines Gesamtkonzeptes, bei dem die militärische Komponente die kleinste Rolle spielen sollte.

Frankreichs Soldaten können Zeit gewinnen. Die Lösung des Krieges darf aber nur eine politische sein. UN, Afrika und Europa müssen sich die Frage stellen, warum die Fanatiker in der Region Fuß fassen konnten. In diesem Konflikt geht es auch um Armut und soziale Missstände.

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