Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Mursi

Osnabrück (ots)

Wie zwischen zwei Menschen

Mohammed Mursi zu vertrauen verlangt Mut. Und den sollte Deutschland beweisen. Denn zwischen Nationen ist es wie mit Menschen: Wer immer nur das tut, von dem er genau weiß, dass es gelingt, wird sich nicht weiterentwickeln. Er wird nicht einmal besonders erfolgreich sein.

Ägypten aber muss sich weiterentwickeln, ebenso wie sich das deutsche Verhältnis zur islamischen Welt im Allgemeinen und zum Land am Nil im Besonderen verbessern könnte. Es wäre daher falsch, Mursi abzuschreiben, obwohl er die Interessen seines Lagers nach der Wahl überhastet und viel zu kompromisslos in den Vordergrund rückte.

Immerhin, außenpolitisch hat der Präsident bewiesen, dass viele Warnungen vorschnell waren. Den jüngsten Gaza-Konflikt meisterte er bravourös. Auch in der schwierigen Positionierung gegenüber dem Iran strafte er eilfertige Kritiker Lügen. Wer weiß, vielleicht fungiert Ägypten sogar einmal ähnlich der Türkei als säkulares Scharnier zweier Welten?

Ein wenig dieser Fortune wünschte man Mursi auch im eigenen Land. Indem sie ein frei gewähltes Staatsoberhaupt gewaltsam wegputschen wollen, leben dort ja auch die Demonstranten nicht gerade eine Demokratie in ihrer reinsten Form vor. In dieser Lage haben Kanzlerin Merkel und ihre Minister den richtigen Ton getroffen. Dem dürfen gerne Taten folgen. Mursi seinerseits hat ein Versprechen zu Toleranz und Freiheit abgegeben, an dem er sich messen lassen muss. Bis dahin gilt: Mut haben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 29.01.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ruhrfestspiele

    Osnabrück (ots) - Nach der Moderne ist vor der Moderne Aufbruch und Utopie: Das Motto der neuen Ruhrfestspiele bezeichnet genau das, was unserer Gegenwart abhanden gekommen ist. Statt großer Würfe gibt es nur noch die Fahrt auf Sicht. Und statt des Aufbruchs Krisenmanagement ohne Ende. Wie sehr sich der Zeit- und damit auch Hoffnungshorizont der Gegenwart verkleinert hat, zeigt das landläufige Managementvokabular. Die ...

  • 29.01.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur

    Osnabrück (ots) - Nur nicht schwarzmalen Wie schnell die Stimmungen schwanken: Noch zum Jahreswechsel erwartete eine Mehrheit der Bundesbürger eine schlechtere wirtschaftliche Lage. Nicht enden wollende Berichte über die Staatsschuldenkrise verdunkelten die Mienen. Wenige Wochen später scheint sich die Stimmung nun wieder aufzuhellen. Deutlicher Hinweis darauf ist die steigende Konsumneigung. Hoffnungsvoll stimmt zudem die unerwartet positive Konjunkturprognose der ...

  • 29.01.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Dümmer See

    Osnabrück (ots) - Dran bleiben Die schwarz-gelbe Landesregierung hat Wort gehalten und vielversprechende Schritte zur Sanierung des Problemsees Dümmer in die Wege geleitet. Das Großprojekt kann aber nur dann gelingen, wenn auch das Kabinett Weil am Ball bleibt. Es darf nicht sein, dass wieder Millionen Euro durch Hannoveraner Halbherzigkeiten im See versenkt werden, weil das Dümmer-Problem in der Landeshauptstadt zweitrangig behandelt wird. Genau das ist in den ...