Neue OZ: Kommentar zu TV-Duell/Stefan Raab
Osnabrück (ots)
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Ist Stefan Raab der richtige Ko-Moderator beim TV-Duell vor der Bundestagswahl? Kein Zweifel, er hat sein Talent als vielseitiger und erfindungsreicher Entertainer schon oft bewiesen. Der 46-Jährige besitzt die große Gabe, angestaubte Sendeformate erfolgreich umzukrempeln. Er schafft es, dass viele junge Zuschauer seinen Haussender Pro Sieben wählen, und erreicht mit Unterhaltungsshows hohe Einschaltquoten.
Aber einen Streit zwischen Spitzenpolitikern moderieren? Wenn, ja wenn Raabs Ko-Moderation eine Art Dauerwerbesendung für das Interesse an Politik wäre, könnte man seinen Einsatz beim Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück uneingeschränkt begrüßen. Doch die Erfahrung zeigt: Steinbrücks Skepsis ist nur zu berechtigt. Der SPD-Kanzlerkandidat steht mit dieser Haltung nicht allein; Bundespräsident Norbert Lammert etwa sieht es ähnlich.
Mit dem Format "Absolute Mehrheit" wollte Raab angeblich junge Leute für Politik begeistern. Das ist absolut danebengegangen. Der Erkenntniswert blieb dünn. Beim Kanzlerduell sollte es darum gehen, dass Merkel und Steinbrück sachlich über Themen wie etwa die Renten-, Wirtschafts-, Umwelt- und Familienpolitik streiten, sodass sich Zuschauer ein Urteil bilden können. Raab mag zu erhöhter Aufmerksamkeit beitragen, Klamauk aber würde das Niveau nur senken - zum Schaden der Politik.
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