Neue OZ: Kommentar zu Innenminister/Osnabrück/Polizeiführung
Osnabrück (ots)
Kein glückliches Händchen
Schon als Oberbürgermeister in Osnabrück fiel Boris Pistorius nicht durch ein glückliches Händchen in Personalfragen auf. Manche leitenden Mitarbeiter wurden hinausgedrängt, andere bei weiterlaufenden Ansprüchen kurzfristig abgewählt. Hinzu kamen Fehler bei Stellenausschreibungen und formale Mängel in Entlohnungsfragen. Als Mitglied der Landesregierung scheint es nicht besser zu werden. Insbesondere die Absetzung Heike Fischers ohne handfeste Gründe beschädigt nicht nur die beliebte Beamtin, sondern auch den Minister.
Zudem ist schon erstaunlich: Da kündigt der SPD-Politiker gestern das verdienstvolle Unterfangen an, die Sinnhaftigkeit der politischen Posten an den Spitzen der Polizeidirektionen prüfen zu wollen - was ihn aber nicht hindert, landesweit noch einmal brachial hinzulangen, und in Osnabrück besonders.
Hier wird es spannend sein zu sehen, ob und wie Nachfolge-Präsident Bernhard Witthaut Wünsche aus seiner Gewerkschaftszeit umsetzt. Er sollte unbelastet starten dürfen vom Schacher-Eindruck, den Pistorius zu verantworten hat.
Es hilft dabei übrigens nicht, auf CDU-Vorgänger Uwe Schünemann zu verweisen. Der hat kaum anders gehandelt, wohl wahr - aber wollte Pistorius nicht alles besser machen? Die Bürger jedenfalls dürfen von der Polizei eine solide und neutrale Sacharbeit verlangen. Politische Missionsbestrebungen haben hier ebenso wenig zu suchen wie Versorgungsposten für Weggefährten.
Burkhard Ewert
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