Neue OZ: Kommentar zu Verlage
Suhrkamp
Osnabrück (ots)
Bereit zum Befreiungsschlag
Die zutiefst zerstrittenen Suhrkamp-Gesellschafter, Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz und Minderheitengesellschafter Hans Barlach, haben sich in den vergangenen Jahren wahrlich nichts geschenkt. Auf den letzten Metern bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens für ihren Traditionsverlag wurde es noch einmal spannend: Noch vor zwei Wochen schien Barlach bei dem juristischen Pingpong-Spiel zwischen den Parteien plötzlich wieder an Punkten vorn zu liegen. Er hatte eine einstweilige Verfügung gegen die Unseld-Familienstiftung erwirkt, infolge dieser sie die Auszahlung ihrer Gewinnforderung stunden musste. Sein Anliegen, damit das Insolvenzverfahren zu verhindern, ist dennoch gescheitert. Nun ist wieder die Familienstiftung am Zug. Sie ist dort, wo sie unter den gegebenen widrigen Umständen sein wollte. Sie ist bereit, zum Befreiungsschlag in diesem ruinösen Gesellschafterkonflikt auszuholen. Für die Verlagsmitarbeiter und -autoren ist zu hoffen, dass der Insolvenzplan aufgeht und der hausgemachte Krimi endlich ein Ende hat.
Elke Schröder
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