Neue OZ: Kommentar zu Denkmäler
Architektur
Herrenhäuser Gärten
Osnabrück (ots)
Berechtigter Versuch
Ein wiederaufgebautes Schloss ist den Hannoveranern offenbar nicht genug: Zur Krönung der touristischen Ausstrahlung der ohnehin beliebten Herrenhäuser Gärten soll nun auch die Auszeichnung UNESCO-Weltkulturerbe her. Letztere wird es wohl kaum für die Wiederaufbauleistung geben, wenngleich die Schlossfassade bis zu einer eventuellen Zuerkennung des Gütesiegels ordentlich Patina angesetzt haben wird. Das, was es für die UNESCO zu küren gilt, sind der Große Garten, der Berggarten, der Georgengarten und der Welfengarten: 350-jährige wechselvolle und spannende Gartenkunstgeschichte zwischen Aufbau, Verwahrlosung, Umgestaltungen und Rekonstruktionen. Die Bewerbung um den Titel ist grundsätzlich ein berechtigter, fast überfälliger Versuch. Das UNESCO-Gütesiegel als Ansporn, die Anlagen zu pflegen und zu schützen, bräuchte die Stadt zwar derzeit wahrlich nicht - aber wer weiß schon, wie es in 15 Jahren aussieht.
Elke Schröder
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