Neue OZ: Kommentar zu Literatur
E-Book-Verlag
Osnabrück (ots)
Novelle als Hoffnungsträger
Das Beben bringt die Novelle zurück - auf den E-Book-Reader! So selbstbewusst wirbt der neue Berliner Verlag für sein ambitioniertes Vorhaben. Autoren, Buchhändler und Verleger treten hier gemeinsam an, zeitgenössische "unerhörte Begebenheiten" für unterwegs anzubieten. Es wäre ein schönes Zeichen, wenn dieses Konzept aufgeht: allein, um diejenigen zum Nachdenken zu bewegen, die E-Books per se verteufeln. Etablierte Literaturverlage werden die Entwicklung der E-Novellen sicher mit Interesse verfolgen. Etliche Fragen stehen im Raum: Wie viel Literatur ist auf dem digitalen Markt neben den Selbstläufern, den Bestsellern mit ihren großen Fangemeinden, möglich? Wie muss sie sich positionieren? Welche Preismodelle sind sinnvoll? Das deutschsprachige Angebot im Internet - von den ersten reinen Digitalverlagen wie dotbooks bis zu den unzähligen Selbstverlegern - wächst abseits der etablierten Buchverlage stetig. Langfristig werden wohl nur die Autoren mit einem literarischen Anspruch gute Chancen haben, sich Gehör zu verschaffen, die einen (E-Book-)Verlag finden, der auf Qualität und Spezialisierung setzt.
Elke Schröder
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