Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Christian Lindner, designierter FDP-Chef

Osnabrück (ots)

Lindner: Erstmals seit Jahren Mitgliederzuwachs bei der FDP

Designierter Vorsitzender gibt sich "motiviert" für Neuaufbau der Liberalen - Gegen "staatliche Besserungsanstalt" - Große Koalition erwartet Osnabrück.- Der designierte FDP-Chef Christian Lindner zeigt sich trotz des historisch schwachen Abschneidens seiner Partei bei der Bundestagswahl zuversichtlich für eine außerparlamentarische Erneuerung. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte Lindner, die Liberalen hätten im vorigen Monat erstmals seit Jahren wieder einen Mitgliederzuwachs verzeichnet. "Wir haben eine schwere Niederlage eingesteckt, aber viele mutige Menschen sind bereit, beim Neuaufbau mitzuhelfen", sagte der FDP-Politiker. "Das motiviert." Linder griff Versuche der Grünen an, sich als liberale Partei und FDP-Ersatz im neuen Bundestag profilieren zu wollen. "Die Grünen wollen nun die Partei der Freiheit sein, obwohl ihr Wahlprogramm sich liest wie die Hausordnung einer staatlichen Besserungsanstalt", so der nordrhein-westfälische FDP-Fraktionschef. Dies belege schon jetzt, wie sehr künftig eine Farbe im Bundestag fehle. Ebenso wenig fürchte er den Wettbewerb mit der CDU, deren NRW-Chef Armin Laschet "es nicht schnell genug gehen konnte, Steuererhöhungen in den Raum zu stellen und für Schwarz-Grün zu werben". Persönlich rechnet Lindner "mit einer großen Koalition der Steuererhöher". Schwarz-Gelb übergebe "einen Staat mit vollen Kassen und einen robusten Arbeitsmarkt". Nun sehe er mit Sorge, dass Union, SPD und Grüne "nur noch streiten, wie Mehrausgaben finanziert werden sollen - über den Griff in die Sozialkassen, höhere Steuern oder Schulden".

Lindner warb um Anhänger der neuen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Deren Pläne seien teuer und riskant. Die neue FDP bekenne sich zum Euro, wolle aber "für alle Menschen attraktiv sein, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und die Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen tragen wollen, bevor sie nach dem Staat rufen", sagte Lindner. Dem Vorwurf der programmatischen Verengung will der Hoffnungsträger seiner Partei neue Persönlichkeiten und thematische Vielfalt entgegensetzen. "Mit Nicola Beer würde ich eine Generalsekretärin vorschlagen, die als Ministerin in Hessen eine ausgezeichnete Bildungspolitik frei von ideologischer Verbissenheit gemacht hat", sagte Lindner. Überdies zeige die NSA-Affäre, dass Freiheitsrechte auch im 21. Jahrhundert und auch in einer Demokratie verteidigt werden müssten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 13.10.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Koalition

    Osnabrück (ots) - Lehrstunde in Konsensdemokratie Während die Parteien der Vereinigten Staaten drauf und dran sind, das Gemeinwohl ihren Maximalansprüchen zu opfern, schicken sich in Deutschland CDU/CSU, SPD und Grüne an zu zeigen, wie Konsensdemokratie funktioniert. Es ist die Stunde der Pragmatiker. Jener, die wissen, dass Europa sich keine endlosen Verhandlungen über die nächste Regierung in Berlin leisten kann. ...

  • 13.10.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Flüchtlinge / Mittelmeer

    Osnabrück (ots) - Brutaler Weckruf Mehr als 400 Menschen starben binnen weniger Tage vor den Küsten Europas. Die zweite Katastrophe am Freitag mit mindestens 33 Toten erscheint als brutaler Weckruf an die Verantwortlichen der EU, die nach dem ersten erschrockenen Erwachen wieder wegzudösen drohten. Um das sinnlose Sterben zu beenden, reicht es nicht, die Grenzschutztruppe Frontex auszubauen und die Flüchtlingsrouten ...

  • 13.10.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Friedenspreis

    Osnabrück (ots) - Chronistin schmerzhafter Wirklichkeit Jetzt hat Swetlana Alexijewitsch mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels jenen hochkarätigen Preis erhalten, der genauer und definierter zu ihrer Art zu schreiben passt als der in seinen Kriterien stets leicht diffuse Literatur-Nobelpreis. Frieden, Menschlichkeit und Völkerverständigung: Diese Anliegen des Friedenspreises sprechen auch in den Büchern der ...