Neue OZ: Kommentar zu Dunkelfeldstudie
Osnabrück (ots)
Licht ins Dunkel bringen
Nein, in Angst und Schrecken leben die Niedersachsen nach den Ergebnissen der Dunkelfeldstudie sicherlich nicht. Der weitaus größte Teil fühlt sich demnach sicher und vertraut der Arbeit der Polizei. So weit, so gut.
Es sind aber die vielen kleinen Details der Studie, die bedenklich stimmen: 41,8 Prozent der Frauen nutzen beispielsweise abends keine Busse oder Straßenbahnen mehr, weil sie Angst haben, Opfer eines Verbrechens zu werden. Und das im eher beschaulichen Flächenland Niedersachsen! Genauso wenig passt ins Klischee, dass jeder zweite Jugendliche nach eigener Einschätzung im vergangenen Jahr von einem kriminellen Vergehen betroffen war - und sei es nur der Fahrraddiebstahl. Am erschreckendsten aber: Nur vier Prozent der Sexualdelikte in Niedersachsen sind laut Studie überhaupt angezeigt worden. Gerade hier muss die Dunkelziffer unfassbar hoch sein.
Ganz so sicher, wie es die Polizeistatistiken der vergangenen Jahre haben vermuten lassen, ist es im Land dann eben doch nicht. Denn auch ein nicht angezeigtes Verbrechen ist ein nicht aufgeklärtes Verbrechen. Die Sicherheitsbehörden sind nun gefordert, aus der Studie die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das bedeutet: Es müssen Mittel gefunden werden, um Licht ins Dunkel der bislang nicht angezeigten Verbrechen zu bringen.
Dirk Fisser
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