NOZ: Welternährungsorganisation: Wir müssen uns an Dürren gewöhnen
Osnabrück (ots)
Welternährungsorganisation: Wir müssen uns an Dürren gewöhnen
FAO ruft zur Umsetzung des Klimaabkommens auf - "Emissionen der Landwirtschaft reduzieren"
Osnabrück. Angesichts der Dürre in weiten Teilen Europas hat die Welternährungsorganisation (FAO) die Regierungschefs der Länder aufgerufen, das Klima-Abkommen von Paris umzusetzen und den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch), sagte Alexander Jones, Direktor der Abteilung für Klima- und Umweltfragen bei der FAO: "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass so etwas immer öfter vorkommen wird. Nicht nur in Europa, sondern weltweit."
Der Ausstoß an Treibhausgasen müsse reduziert und der Temperaturanstieg somit ausgebremst werden. "Wenn wir den Anstieg nicht kappen, wird es weiter nach oben gehen und an einem Punkt bricht das System dann zusammen", sagte Jones.
Der Klimawandel sei eine Bedrohung für die Welternährung. 830 Millionen Menschen litten bereits jetzt unter mangelnder Ernährungssicherheit. Jeder Temperaturanstieg sei für sie lebensbedrohend: "Eine Missernte in Deutschland bedeutet wirtschaftliche Not und vielleicht Pleiten. In Afrika bedeutet das Tod." Die Verbraucher in den industrialisierten Ländern müssten sich indes auf steigende Preise für verderbliche Ware wie Obst und Gemüse einstellen.
Laut Jones stammten 25 Prozent der Treibhausgase aus der Landwirtschaft, davon wiederum die Hälfte aus der Tierhaltung. "Wir haben Techniken, um die Emissionen um etwa ein Drittel zu senken." Dabei gehe es um besseren Futtermitteleinsatz, Züchtung von Tieren, aber auch das bessere Management im Umgang mit Gülle und Mist. Die Regierungen müssten Landwirte dabei unterstützen und zugleich die Branche krisenfester gegen Wetterextreme aufstellen. "Das stand gerade in industrialisierten Ländern bislang nicht im Fokus", so Jones.
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