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Westfalenpost: Wintersport im Badeort Das IOC erliegt dem Lockruf des Geldes

Hagen (ots)

Von Jürgen Bühl
Wintersport im Badeort. Unter Palmen am Schwarzen Meer. Mit der 
Vergabe des Großereignisses 2014 an Sotschi hat das Internationale 
Olympische Komitee (IOC) wieder einmal bewiesen, dass es immer für 
eine Überraschung gut ist.
 Aber diesmal war es besonders krass. Jene Gralshüter im Zeichen der 
fünf Ringe erlagen in einer Richtungswahl dem Lockruf des Geldes. Die
russische Stadt mag nahe am Kaukasus liegen und die Region eine 
Mischung aus Cote d'Azur und Alaska sein. Doch die Vision, dort ein 
neues Paradies aus Eis und Schnee zu schaffen, lässt sich nur mit 
Milliarden verwirklichen. Dafür hat Präsident Wladimir Putin mit 
seinen Oligarchen im Rücken die Garantie übernommen. Es bedeutete den
Wandel vom chancenarmen Mitbewerber zum Olympia-Gastgeber.
 Wenn jedoch eine wirtschaftliche und politische Schlussoffensive den
Ausschlag gibt, stellt sich die Frage, warum das IOC vorher eine 
Bewertungskommission entsendet, um die Kandidaten zu prüfen. Und es 
kommen Zweifel auf, ob traditionsreichere, aber finanzschwächere 
Anwärter überhaupt noch einmal den Zuschlag für Olympische 
Winterspiele erhalten.
 Diese Angst der alten Märkte dürfte auch München befallen, wenn es 
für 2018 antreten sollte. Bayerns Metropole muss in der Geldschlacht 
entscheidend mehr zu bieten haben als diesmal Salzburg.

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