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Westfalenpost: Druck der Verhältnisse

Hagen (ots)

Zur Konzentration der Landesbanken
Von Stefan Pohl
Die Debatte um die Konzentration der Landesbanken gewinnt an Fahrt - 
endlich. Die SachsenLB verschwindet von der Bildfläche. Aber nicht 
die Einsicht, dass 11 Institute wohl doch etwas zu viel sind, hat 
diesen Prozess beschleunigt, sondern die pure Finanznot. Für die 
gewaltigen Risiken, die die SachsenLB eingegangen ist, muss nun der 
Steuerzahler aufkommen.
 Dafür, das die Landesbanken hochriskante Geschäfte an den 
internationalen Kapitalmärkten gewagt haben, hat unter anderem die 
EU-Kommission gesorgt. Seitdem sich die Institute nicht mehr an den 
Märkten zu günstigeren Bedingungen mit frischem Geld versorgen können
als die private Konkurrenz, wird ihr Wagemut immer größer - und ihr 
Risiko, damit zu scheitern.
 Der eigentliche Skandal aber liegt darin, dass der 
Konzentrationsprozess nicht schon längst begonnen hat - aus eigenem 
Antrieb und nicht unter dem Druck der Verhältnisse. Landespolitiker 
und Bankenvorstände fürchteten stets um Macht und Prestige. Eine 
Landesbank gilt schließlich als Stolz eines jeden Landesfürsten. Bei 
Konzentrationsprozessen von Unternehmen sind sie in der Regel weit 
weniger zimperlich.

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