Westfalenpost: Zweifel bleiben Kurt Beck inszeniert Befreiungsschlag
Hagen (ots)
Von Jörg Bartmann
Mit deftigen Worten hat der SPD-Vorsitzende einen Befreiungsschlag inszeniert, der nicht von langer Dauer sein wird. Kurt Beck ist nach dem Beifall aus den eigenen Reihen jetzt noch mehr gefordert, seiner orientierungslosen Partei schnell ein zeitgemäßes Profil zu verschaffen. Ein schwieriges Unterfangen für Beck, der eher mit seiner landesväterlichen Art daher kommt, als mit gezielten Reformen sozialdemokratische Verantwortung zu praktizieren. Gefangen im Keller der Umfragewerte, eingeengt im Mainzer Sprengel, muss sich Beck einer aufziehenden Machtprobe stellen. Laute Auftritte sind nicht alle Tage zu wiederholen, damit hält man keinen Laden längere Zeit im Griff. Gespürt hat er auch, dass es in der Spitze der Partei mit Solidarität nicht weit her ist. Müntefering hat ihm mit der möglichen rot-roten Koalition auf Landesebene schon Knüppel zwischen die Beine geworfen. Und Steinmeier als auch Steinbrück haben mit ihrem Pro-Reform-Buch keinen Schulterschluss mit ihm geübt. All das muss Beck sondieren, um sicher zu sein, dass die SPD ihm im Zusammenspiel mit Nahles geschlossen auf den Weg nach links folgen wird. Zweifel sind gerade nach der medialen Inszenierung angebracht.
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