Westfalenpost: Geist der Annäherung Barack Obama geht auf Muslime zu
Hagen (ots)
Von Eberhard Einhoff
Neuer Mann, neues Programm, neue Töne - Barack Obama müht sich redlich, die Verwerfungen aus den Amtszeiten seines Vorgängers vergessen zu machen und Schäden zu beheben. Die Rede des US-Präsidenten in Kairo war einfach wohltuend, weil sie von einem Geist geprägt war, der Annäherung, Ausgleich und Partnerschaft gegen tumbe Gut-Böse-Kategorisierung und konfrontativ-imperiale Machtdemonstration setzt. Das entsprach in der Tat dem zwar abgegriffenen, aber deshalb nicht falschen Bild von der ausgestreckten Hand. Jene, denen sie entgegengestreckt wurde, müssen nun entscheiden, ob sie sie ergreifen oder ablehnen. Es wird sowohl die eine wie auch die andere Entscheidung geben, weil keine einheitliche muslimische Welt existiert. Eine Überwindung ihrer Spaltung könnte wohl auch dem Bemühen um Fortschritte im Nahost-Prozess neuen - und Erfolg versprechenden - Schwung verleihen. Ob aber Obamas Worte wirken und was sie möglicherweise auslösen, kann erst die Entwicklung der nächsten Zeit zeigen. Vieles wird heute gern mit dem Etikett Nachhaltigkeit versehen - hier müsste man auf eine solche hoffen. Dass dies jedoch vorerst nur eine vage Hoffnung sein kann, ist der bitteren Erfahrung geschuldet, dass sich radikale, extremistische Kräfte zu häufig durchgesetzt haben. Deshalb braucht Obama die Unterstützung derjenigen, die sich ihnen entgegenstellen. Um sie hat er geworben, glaubhaft - und wie immer ein bisschen visionär.
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