Westfalenpost: Kommentar
Bio-Produkte gefragt
Von Harald Ries
Hagen (ots)
Ungesunde Konkurrenz
Alles bio oder was? Nahrung, Gas und Diesel
Das ist für die deutschen Biobauern auf den ersten Blick eine komfortable Situation: Sie können gar nicht so viel produzieren, wie der - nicht dramatisch, aber stetig - wachsende Markt verlangt. Deshalb wird man auch kein lautes Jammern hören. Aber erfreulich ist es für die Branche nicht, dass ein steigender Anteil der Biowaren importiert wird. Denn erstens gehört das Regionale mit zum Öko-Konzept, und zweitens könnte Pfusch in fernen Landen das Vertrauen des Biokunden schwinden lassen. Auf 40 Prozent beziffert Bioland, der größte deutsche Verband, den Importanteil. Das betrifft noch vor allem Obst und Gemüse, die bei uns keine Saison haben, aber zunehmend auch Futtergetreide. Es eröffnen zu wenig neue Biohöfe, und Flächen werden knapp. Das liegt ein wenig an den Spekulationen mit Nahrungsmitteln, mehr noch aber am verstärkten Anbau von Mais für Biogas und von Raps für Biodiesel. Da ist eine höchst ungesunde Konkurrenz entstanden - mitverantwortet von der Politik, die ihre Förderenergien auf die Energieförderung konzentriert und den Bio-Landbau stark vernachlässigt.
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