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Westfalenpost: Riskante Initiative Kommentar von Lorenz Redicker zu den Beamtenpensionen

Hagen (ots)

Attraktiver also soll der Staatsdienst werden - und zwar, indem man den Beamten den Wechsel in die Privatwirtschaft erleichtert. Das hört sich nicht nur paradox an, es könnte auch nach hinten losgehen: Junge, hoch qualifizierte Fachleute kommen trotzdem nicht - der Staat bietet ja nicht mehr als bisher, also weniger als die freie Wirtschaft. Und für die guten Staatsdiener gibt einen Anreiz, es einmal anderswo auszuprobieren. Bislang ist die Entscheidung für den Staatsdienst meist eine fürs Leben. Wer einmal verbeamtet ist, der wechselt nicht mehr in die Privatwirtschaft. Die Verluste sind zu groß. Eine Änderung beim Pensionsanspruch könnte an der Mentalität "einmal Beamter - immer Beamter" vielleicht auf lange Sicht ändern. Und ja, möglicherweise schreckt diese Mentalität auch den einen oder anderen Berufseinsteiger ab. Gesichert ist das aber nicht, der Erfolg einer solchen Gesetzesänderung also in dieser Hinsicht zumindest zweifelhaft. Im Moment dürfte das Gesetz allenfalls dem Verteidigungsminister beim Stellenabbau in der Bundeswehr helfen. Letztlich zeigt die riskante Initiative zweierlei: Einerseits sind die Privilegien der Beamten bei der Altersversorgung weiterhin groß. Andererseits lassen sich bestimmte Experten damit dennoch nicht locken, das gibt die Beamtenvergütung einfach nicht her.

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