Westfalenpost: Gesundheit/Online-Ärzte
Hagen (ots)
<p>Der technische Fortschritt und die Aufweichung europäischer Grenzen verändern unser Leben gravierend - und meist zum Besseren. Die auch in Deutschland agierende britische Internet-Praxis Dr. Ed aber, bei der Patienten einen Online-Fragebogen ausfüllen und Diagnose samt Rezept erhalten, schafft mehr Probleme als sie löst.</p><p/><p>Prinzipiell ist gegen die Idee ja nichts einzuwenden: Warum soll sich der Fernreisende sein Rezept für die Malaria-Prophylaxe zeitraubend im Wartezimmer ersitzen? Erfordert jedes Folgerezept für ein Mittel gegen Bluthochdruck wirklich den Gang in die Arztpraxis? Und erst recht wenn wir an die Zukunft der medizinischen Versorgung im vom demografischen Wandel gebeutelten ländlichen Raum denken, werden wir ohne die Telemedizin nicht mehr auskommen: Die älteren Menschen wollen und sollen möglichst lange zu Hause leben, aber der Weg zum Arzt wird weiter. Mit gutem Grund wird deshalb an Konzepten gearbeitet, die den Einsatz mobiler Hilfsdienste mit der technische Übermittlung von Gesundheitsdaten verbinden.</p><p/><p>Der entscheidende Unterschied zum reinen Online-Doc ist dabei: Der Arzt kennt seinen Patienten. Er hat ihn bei der Erstdiagnose (und normalerweise noch häufiger) selbst gesehen und kann aktuelle Angaben mit früheren vergleichen. Das ist keine Garantie für die perfekte Behandlung, aber es erhöht die Patientensicherheit. Und die muss oberstes Gebot sein. Die deutsche Politik muss sich nun mit dem Problem beschäftigen, wie das mit EU-Richtlinien in Einklang zu bringen ist. </p>
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