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Westfalenpost: Deckelung der Managergebühren: Die Zeit war überreif

Hagen (ots)

Die Zeit zum Handeln war überreif, zumal, wenn es in Vorwahlkampfzeiten gilt, Tatkraft zu zeigen. So hat die schwarz-gelbe Regierungskoalition unter dem Eindruck der Volksabstimmung in der Schweiz ein Zeichen gesetzt und beim schwierigen Thema Managergehälter die Aktionäre ins Boot geholt - mit dem Thema soziale Gerechtigkeit sind schließlich schon Wahlen entschieden worden.

Ein ehrenwertes Vorhaben, wenn man bedenkt, um wie viel Lichtjahre sich mit der Zeit die Gehaltsbestandteile mancher Vorstandsmitglieder von börsennotierten Aktiengesellschaften von Facharbeiter-Löhnen entfernt haben. Aber ob es auch Früchte trägt und die Exzesse eindämmt, die das Vertrauen vieler in die Kontrollmechanismen unserer sozialen Marktwirtschaft beeinträchtigt haben, muss sich noch zeigen.

Denn so wichtig und richtig die Offenlegung aller Vergütungsbestandteile durch den Aufsichtsrat in der Hauptversammlung ist, so muss auch die Frage erlaubt sein, wer dort in der Regel das Sagen hat. Sicherlich nicht Karl Klein und Lieschen Müller mit ihren paar VW-Aktien, sondern institutionelle Investoren, deren Vertreter meist in einer ähnlichen Gehaltsliga und vielleicht sogar im gleichen Golfclub spielen wie die, die sie kontrollieren sollen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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