Westfalenpost: Klarheit statt Konfusion
Kommentar von Joachim Karpa zum Sturm Friederike
Hagen (ots)
Ein Orkan zieht übers Land. Eltern und Kinder hängen in der Luft. Müssen die Kinder zur Schule? Ja oder nein? Wer bestimmt das? Die Diskussion darüber, der Schulpflicht nachzukommen, erreicht mit jeder Windböe höhere Drehzahlen. Warum das so ist? Weil die politischen Verantwortlichen nicht fähig sind, eine Entscheidung zu treffen, die so lautet: Der Unterricht im Land fällt aus, und die Schulen bleiben geschlossen. Klare Ansage. Aber nein, es läuft anders. Das Schulministerium verweist auf die Verantwortung der Eltern. Sie müssen wissen, ob dem Nachwuchs der Weg in die Schule zugemutet werden kann. Gut möglich, dass ihnen die Schule die Entscheidung abnimmt und nach Absprache mit Schulträger und Bezirksregierung die Schule schließt. Die Folgen sehen wir. Wirrwarr und Unsicherheit. Whats-App-Gruppen laufen heiß. Der Verweis auf den Erlass des Ministeriums zum Thema Unterrichtsbefreiung hilft nicht. Verklausuliertes Deutsch, das niemand versteht. Bei Katastrophen aller Art, Sturm mit Ansage gehört dazu, bilden Regierungen in der Regel Krisenstäbe. Hier laufen alle Daten und Fakten zusammen. Niemand weiß mehr zur Lage. Hier müssen die Entscheidungen fallen. Der Ernstfall braucht Klarheit, keine Konfusion. Der nächste Orkan kommt bestimmt.
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