Westfalenpost: Betreute Kinder Vom Wert der Erziehung
Hagen (ots)
Von Rudolf Limpinsel
Am Thema Kinderbetreuung lässt sich der Zeitgeist, oder das, was dafür gehalten wird, festmachen. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz war eine Erfindung der Bundespolitik. Im Zuge der Reform des Abtreibungsparagrafen sollte mit dem Anspruch auf Kinderbetreuung das Ja zum Kind erleichtert werden. Heute ist das Thema Kinderbetreuung und Familienpolitik besonders für die CDU ein Indikator für ein zeitgemäßes Grundsatzprogramm. Die Devise lautet: Mehr Betreuungsangebote vom Staat, bessere berufliche Perspektiven für die Mütter. Das ist aller Ehren wert. Zur Ehrlichkeit gehört es dann freilich auch, zu sagen, dass damit der Wert einer Tätigkeit an ihrer Entlohnung und weniger an ihrem Sinn gemessen wird. Man kann das Kind auch mit dem Bade ausschütten. Laut Studie fehlen Betreuungsangebote für die Kleinen und besonders jene Familien, deren Kinder vom Besuch einer Tagesstätte profitieren würden, nutzen die vorhandenen Angebote zögerlich. Gezielte Angebote sind hier sicher hilfreich. Die Tatsache hingegen, dass die Großeltern nicht unerheblich bei der Kinderbetreuung helfen, könnte man zwar als eine zusätzliche Bürde für die Alten betrachten. Man könnte - man sollte es aber nicht. Vielleicht ist es eher ein Fingerzeig, dass ein soziales Netzwerk wie die Familie doch besser funktioniert, als vielerorts befürchtet wird.
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