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NRZ: Kommentar zur Situation an den Hochschulen in NRW von STEPHAN HERMSEN

Essen (ots)

Die Zahl der Studierenden in den ersten vier Semestern hat sich in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent erhöht, die Zahl derer, die mehr als sieben Jahre lang an den Hochschulen bleiben, hat sich mehr als halbiert: Aus einer Lebensweise, die mancher gern fast eine Dekade lang pflegte, ist eine Episode im Lebenslauf geworden, die die meisten Studierenden als Ellbogenkampf um Seminarplätze, Praktika und Medien in Erinnerung behalten. Denn die Hochschulen tun sich schwer, auf diese Verschiebung der Studierendenzahlen angemessen zu reagieren. Abgesehen von der chronischen Finanzknappheit: Lehrkräfte, die reihenweise Seminare, Vorlesungen und Tutorien anbieten können und wollen, wachsen nicht auf Bäumen. Und wo Wissenschaftler nicht mehr die Freude an der eigenen Arbeit vermitteln, werden sie kaum engagierte Nachwuchskräfte finden. So frisst die Studienreform ihre Kinder - unsere Kinder.

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