Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung mehr verpassen.

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

NRZ: Ökonomie schlägt Ökologie - ein Kommentar von JAN JESSEN

Essen (ots)

Die Regierungskoalition hebt das Verbot von Nachtspeicherheizungen auf und einigt sich auf einen Kompromiss zur Regelung der Schiefergas-Förderung, dem umstrittenen Fracking. Auf den ersten Blick haben diese beiden Nachrichten wenig miteinander zu tun. Tatsächlich haben sie aber einen gemeinsamen Nenner. Sie sind ein Zeichen dafür, welche Durchschlagskraft die wirtschaftspolitischen Hardliner der Union, aber vor allem der FDP, wieder haben. In der Abwägung von Umweltschutz und Wirtschaftspolitik hat in beiden Fällen das ökonomische über das ökologische Interesse gesiegt. Beide Entscheidungen dienen den Interessen einiger Weniger und gehen zulasten der Allgemeinheit. Dass die stromfressenden Nachtspeicheröfen jetzt bis zum St. Nimmerleinstag weiterlaufen dürfen, hat für die Stromkonzerne diesen Vorteil: Ihre Kohlekraftwerke können besser ausgelastet werden. Klimapolitisch ist die Entscheidung ein falsches Signal; Energiesparen scheint nicht mehr wichtig zu sein. Generell bekommt die Energiewende in den vergangenen Monaten eine eigenartige Schlagseite - von ihr profitieren mehr und mehr die großen Energieversorger, siehe besondere Förderung der Offshore-Windenergieerzeugung. Mit dem Fracking-Kompromiss wird hingegen einer Technologie der Weg bereitet, deren Risiken noch unerforscht sind. Klar ist: Wenn giftige Substanzen ins Erdreich gepumpt werden, kann immer etwas schiefgehen. Nicht von ungefähr haben besonnenere Unions-Politiker wie NRW-Fraktionschef Laumann um ein Moratorium gebeten, bis das Verfahren ohne den Einsatz umweltgefährdender Stoffe machbar ist. Leider haben sie kein Gehör in den eigenen Reihen gefunden. Und: Mit dem Fracking-Beschluss wird Schwarz-Gelb gesellschaftlichen Widerstand provozieren. Mit der Nachtspeicher-Entscheidung beweist die Regierungskoalition Immobilienbesitzern ihre Unzuverlässigkeit. Solche Klientelpolitik kann verdammt teuer werden.

Pressekontakt:

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Weitere Storys: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
  • 17.05.2013 – 17:54

    NRZ: Nächster Blitz-Marathon in NRW am 4. und 5. Juni

    Essen (ots) - Das Land NRW geht erneut im großen Stil gegen Raser vor. Innenminister Ralf Jäger (SPD) wirbt nicht nur für eine bundesweite Ausweitung der 24-Stunden-Blitz-Marathons, um Raser zu stoppen. Nach Informationen der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung, Samstagsausgabe) wird an Rhein und Ruhr bald auch die vierte landesweite Kontrollaktion anberaumt - und zwar am 4. und 5. Juni. Nachdem sich zuletzt Niedersachsen an ...

  • 16.05.2013 – 18:55

    NRZ: Gift für das Vertrauensverhältnis - ein Kommentar von JAN JESSEN

    Essen (ots) - Korruption ist ein Gift. Es zerfrisst schlimmstenfalls den Körper des Gemeinwesens, weswegen es gut ist, dass die deutsche Gesetzgebung rigoros dagegen vorgeht. Ein Angestellter, der für seine Firma einen geschäftlichen Vorteil erkauft; ein Beamter, der für Geld geltendes Recht verbiegt; ein Abgeordneter, der seine Stimme verkauft - all diese Leute ...

  • 05.05.2013 – 17:23

    NRZ: Zeichen von Konfliktscheue - ein Kommentar von THOMAS RÜNKER

    Essen (ots) - Gut, dass es Kirchentage gibt. Wenn sich Zehntausende Menschen treffen, um tagelang ihren Glauben zu feiern und darüber zu diskutieren, wie man aus diesem Glauben heraus eine bessere Gesellschaft gestalten kann, dürfen das auch Nicht- und Andersgläubige begrüßen. Schließlich propagieren die Christen eine Welt, in der es für alle gerechter zugehen soll - und das treibt in den Debatten um ...