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Neues Deutschland: zur Debatte um die Managergehälter

Berlin (ots)

Jetzt geht's lohos! Nachdem der Bundespräsident in
wohlgesetzten Worten eindringlich mahnte und die Kanzlerin auf dem 
CDU-Parteitag vage wetterte, macht die SPD endlich Nägel mit Köpfen. 
Sie gründete gestern gemäß dem Uralt-Motto »Und wenn du mal nicht 
weiter weißt, dann gründest Du  'nen Arbeitskreis« eine 
Arbeitsgruppe, die sich fortan mit überhöhten Managergehältern 
beschäftigen soll. Zu beneiden sind die Mitglieder des Gremiums 
nicht. Sie haben vermutlich viel aufzulisten, aber wenig 
auszurichten. Denn eine gesetzliche Handhabe gegen die bisweilen 
sittenwidrigen Summen, die manche Manager, unabhängig von ihrer 
tatsächlichen Leistung, Monat für Monat und - selbst wenn sie versagt
haben - als Abfindung noch zusätzlich abräumen, gibt es nicht. 
Vertragsfreiheit heißt das Losungswort, das die 
Selbstbedienungsmentalität in den Vorstands〜etagen absichert. 
Wie man dort bisweilen mit moralischen Appellen umgeht, hat Josef 
Ackermanns Victory-Geste für alle augenscheinlich demonstriert.
 Insofern ist die Aktion, die die SPD-Führung ersann, bestenfalls 
eine hilflose Botschaft an die Wähler - vermutlich aber nur billiger 
Kampf um die Hoheit über den Stammtischen. Natürlich findet Beifall, 
wer auf Riesensummen »da oben« hinweist. So, als würde er damit alles
tun, dass ein Teil davon »da unten« landet. Aber da sind doch gerade 
die Sozialdemokraten in der Großen Koalition davor. Oder ist Peer 
Steinbrück inzwischen aus der SPD ausgetreten?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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