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Neues Deutschland: zur Studie über rechte Gewalt in Berlin

Berlin (ots)

»Zu Gewalttaten kam es meistens in Situationen, in
denen Täter und Opfer zufällig aufeinander trafen.« Diese Analyse des
Berliner Verfassungsschutzes zu Ursachen für rechte Gewaltübergriffe 
in der Hauptstadt ist bürokratischer Unsinn. Denn wenn man die 
allgemein gültige Definition für »Zufall« zugrunde legt, würde dies 
bedeuten: Das Ereignis, der rechtsextreme Angriff also, sei kausal 
nicht zu erklären. Hat man als Verprügelter, Geschlagener und 
Getretener also einfach Pech gehabt, ist man lediglich Opfer einer 
unglücklichen Verkettung von ominösen Umständen geworden?
 Mitnichten. Das Prinzip hinter der rechtsextremen Gewalt ist nicht 
zufällig. Im Gegenteil. Es gehört seit Mitte der 90er Jahre zur 
Strategie der Rechtsextremen an bestimmten Orten, das zu schaffen, 
was wir Demokraten als »Angstraum« bezeichnen. Gegenden, deren 
Betreten für uns, als die von den Nazis ausgemachten Feinde, 
gefährlich sein soll - und oftmals ist.
 Denn wer Opfer der rechtsextremen Schläger wird, ist ebenso kein 
Zufall. Es wird auf immer wieder dieselben Gruppen und Menschen Jagd 
gemacht: Migranten, Juden, Homosexuelle, Linke, Punks sowie 
alternative Jugendliche. Dass dies in Berlin an immer wieder 
denselben Orten geschieht, an denen auch - ganz zufällig - die 
Neonazikader leben, die mit ihrer Ideologie als Vordenker der rechten
jugendlichen Schläger agieren, überrascht indes offenbar nur den 
Berliner Verfassungsschutz.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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