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Neues Deutschland: Zug der Erinnerung

Berlin (ots)

In Deutschland ist der »Zug der Erinnerung«
unterwegs, jene mobile Ausstellung mit Zeugnissen von jüdischen 
Kindern, die per Gleis in den Tod geschickt wurden. Für Berlin bietet
die Deutsche Bahn als Haltepunkt Grunewald an, den ehemaligen 
Deportationsbahnhof. Die Betreiber der Exposition sähen ihren Zug 
gern im Hauptbahnhof.  Bahn-Veto. »Technische Gründe«.
Es ist schandhaft für den Stand deutscher Erinnerungskultur, dass 
- zumal in der Hauptstadt! - ein absurder Streit über den Standort 
eines solchen Zuges ausbrechen kann. Man darf den Verdacht haben: 
Hinterm logistischen Tauziehen steckt Geist. Denn das Wort von den 
»technischen Gründen« ist seit langem jenes Reizwort, mit dem 
Bremsung und Verzögerung dieses bewegenden beweglichen Mahnmals 
begründet werden. Ein Konflikt, der bis zur Lächerlichkeit alle 
vordergründigen Sprachassoziationen auf den Plan ruft - vom 
Abstellgleis über den Zug der Zeit bis hin zu jener sprichwörtlichen 
Verspätung, mit der das Mehdorn-Unternehmen nicht nur seinen Alltag 
betreibt, sondern auch die Erhellung der eigenen Historie.
Verweise auf andere laufende Gedenkprojekte zur Reichsbahn helfen 
Mehdorn nicht. Für Erinnerung gibt es keinen linearen Fortschritt, 
daran sich Erreichtes ablesen und mit dem sich gutes Gewissen 
besiegeln ließe. Technische Gründe? Ob Bahnverkehr oder deutsche 
Geschichte: Die meisten technischen Gründe lassen sich auf 
menschliches Versagen zurückführen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 21

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