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Neues Deutschland: Lafontaines Kandidatur für die Landtagswahl im Saarland

Berlin (ots)

Man kann nicht sagen, dass Oskar Lafontaine
irgendjemanden im Unklaren lässt. Sein einstiger Azubi Heiko Maas von
der SPD weiß seit dem Wochenende Bescheid - und sein Nachfolger im 
Amt in der Saarbrücker Staatskanzlei, Peter Müller von der CDU, auch.
Lafontaine will es noch einmal auf ganzer Linie wissen. Er ist 
Ko-Parteivorsitzender und Ko-Fraktionschef der LINKEN - nun kämpft er
um den Ministerpräsidentensessel am westlichsten Rand der Republik.
 Es ist nicht gerade Ausdruck von Genügsamkeit, wenn einer in 
Bundes- und Landtagswahlen gleichzeitig - oder auch zeitversetzt um 
ein, zwei Wochen - als jeweiliger Spitzenkandidat antritt. Was auch 
ganz nebenbei die Stichelei von Maas immer wieder nährt, der 
Saarländer wolle nicht wirklich Ministerpräsident daheim werden. 
Doch, das will er. Auch weil Lafontaine weiß, die Chance für Rot-Rot 
ist vermutlich für absehbare Zeit im Westen nur im Saarland gegeben. 
Maas hat diese Konstellation ausdrücklich nicht ausgeschlossen - 
allerdings nur mit sich selbst an der Spitze. Schon lange zieht es 
den Youngster in die Staatskanzlei, in der Müller unbedingt bleiben 
will, und Lafontaine hat diebische Freude daran, dies alles 
durcheinanderzuwirbeln. Verständlich. Nur, für den angestrebten 
Politikwechsel braucht es mehr als Spaß, nämlich Verbündete. Die 
Zeiten absoluter Mehrheiten, die Lafontaine wie Müller noch genossen 
haben, gehen inzwischen selbst in Bayern ihrem Ende entgegen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 1711 bzw. - 1721

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