Neues Deutschland: zur Strategie der Deutschen Post
Berlin (ots)
Die Deutsche Post hatte in den letzten Jahren nur ein Ziel: der weltgrößte Logistik-Konzern zu werden. Aus diesem Grunde wurde die internationale Expansion mit Brachialgewalt vorangetrieben. Ein Baustein der Strategie von Ex-Chef Klaus Zumwinkel, aus der für Börsianer langweiligen Beamtenpost einen schlagkräftigen und profitträchtigen Global Player mit dem großkotzigen Namen Deutsche Post World Net zu formen, war der Auftritt auf dem wichtigsten Markt, in den USA. Mit Dumpingpreisen versuchte die Post-Tochter DHL, den Platzhirschen UPS und FedEx Marktanteile abzuluchsen. Dies sorgte über Jahre für hohe Verluste. In Deutschland dagegen wurden Stellen gestrichen, Niedriglöhner eingesetzt, Filialen geschlossen und Briefkästen abgebaut. Zumwinkel setzte auf die scheinbar endlose Ausweitung des Welthandels, die gerade den Logistikbereich voranbringen sollte, der die Globalisierung quasi organisiert und durchführt. Wegen der Wirtschaftskrise in den USA und dem absehbaren globalen Einbruch geht die Rechnung nicht mehr auf. Ausbaden sollen es, wie in der glitzernden Konzernwelt üblich, mal wieder diejenigen, die die Suppe nicht eingebrockt haben: die Beschäftigten. Dagegen sollen die Aktionäre ihre gewohnte Dividende erhalten. Aus dem Zumwinkel-Erbe sollte die Politik die richtige Schlussfolgerung ziehen: den Global-Player-Visionen des Bahnchefs durch endgültige Absage des Börsengangs rechtzeitig den Riegel vorschieben.
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