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Neues Deutschland: zur Revolutionsjubiläum in Kuba

Berlin (ots)

Die These von Raúl Castro ist gewagt: »Die
Revolution ist heute stärker denn je.« Sicher hat die kubanische 
Revolution in den 50 Jahren ihres Bestehens schon schwierigere Zeiten
er- und überlebt als die momentane Situation - insbesondere nach dem 
Wegfall der Sowjetunion als Bündnis- und Wirtschaftspartner. Doch die
drei schweren Hurrikans in diesem Jahr haben mitsamt der Nahrungs- 
und Ölpreishausse der ersten Jahreshälfte die kubanische Wirtschaft 
kräftig durchgeschüttelt. Kuba steht ähnlich wie zu Beginn der 90er 
Jahre erneut unter starkem Reformdruck, wenngleich dank Venezuela und
China mit Partnern..
 Die Erwartungen an den als Pragmatiker geltenden Raúl sind hoch: Der
Abbau des Mangels in der Mangelwirtschaft steht dabei an erster 
Stelle und für die Masse vor einer Ausweitung der bürgerlichen 
Freiheiten. Raúl Castro ist sich dessen bewusst: Die Wiederbelebung 
des darbenden Agrarsektors soll alsbald das Nahrungsmittelangebot 
verbessern helfen, Löhne nach Leistung sollen generell die 
Produktivität erhöhen. Das zentrale Problem zweier Währungen indes 
bleibt unangetastet.
 Kubas Regierung steht vor einem ähnlichen Dilemma wie in den 90er 
Jahren: Um den Mangel zu bekämpfen, müssen wirtschaftliche Freiheiten
und Anreize ausgebaut werden, die jedoch die hohe Egalität der 
Gesellschaft untergraben - ein Fundament der Revolution. Nur wenn 
diese Gratwanderung gelingt, hat Kubas Sozialismus Zukunft.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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