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Neues Deutschland: zum Ausgang der Wahlen in El Salvador

Berlin (ots)

El Salvador feiert. Mit gutem Grund: 17 Jahre nach
Ende des Bürgerkriegs mit über 70 000 Toten kommt die ehemalige 
Guerilla FMLN doch noch an die Regierung. Die Abwahl der ultrarechten
ARENA-Partei bedeutet einen Epochenbruch für das kleine 
mittelamerikanische Land. ARENA war eine Geburt des Krieges. Gründer 
war der bis heute abgöttisch verehrte Roberto d´Aubuisson, 
Hauptorganisator der Todesschwadronen zu Beginn der 80er Jahre. Auch 
sonst ist ARENA in vielen Punkten weiterhin dem Denken des Krieges 
verhaftet.
 Anders die FMLN, die immer wieder dafür kritisiert wird, dass sie 
ihre linken Positionen noch nicht aufgegeben hat: Sie hat den Mut 
bewiesen, einen Kandidaten aufzustellen, der vor allem die Mitte im 
Land anspricht. Damit hatte sie nun Erfolg.
 Dabei sind die Aussichten für den designierten Präsidenten Mauricio 
Funes alles andere als rosig. Er muss gegen eine rechte 
Parlamentsmehrheit regieren. Wirtschaftskrise, Verschuldung und der 
Freihandelsvertrag mit den USA lassen ihm wenig Spielraum für 
Umverteilung und eine Sozialpolitik zugunsten der armen 
Bevölkerungsmehrheit.
 Funes wird als Präsident sicherlich nicht immer zur Freude der 
linken FMLN regieren. So hat er bereits angekündigt, die verhasste 
Dollarisierung der Währung nicht rückgängig zu machen. Aber er wird 
dem Land mehr Demokratie bringen. Und dies ist nach 20 Jahren 
ARENA-Regierung eine Menge.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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