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Neues Deutschland: zum Treffen der G20 in London

Berlin (ots)

»Ein bisschen Regulierung, ein bisschen
Finanzhilfe« - die Ergebnisse des Londoner G20-Gipfels klingen nach 
der Neuauflage eines 80er-Jahre-Schlagers. Trotz Theaterdonners von 
EU-Granden im Vorfeld demonstrierten die 20 Staats- und 
Regierungschefs dann doch Einigkeit beim Gruppenfoto und in einer 
seichten Abschlusserklärung, deren Hauptzweck die Beruhigung der 
panischen Finanzmarktakteure sein dürfte.
 Offenbar haben sich vor allem die G7-Eliten in der Krise 
mittlerweile eingerichtet. Jeder rettet seine Finanz- und 
Industriekonzerne. Und so herrschte in London das Prinzip Ȁrgerst du
mich nicht, dann ärger ich dich auch nicht.« Die von Berlin und Paris
geforderte strikte Finanzmarktregulierung wurde von Washington 
weichgespült, während die EU die Forderung der USA nach stärkerer 
Konjunkturstützung abblitzen ließ. Und die Schwellenländer, die eine 
neue Währungsordnung vorschlugen, wurden mit dem Ausblick auf mehr 
Einfluss im IWF ruhiggestellt.
 Angesichts monatelanger Verhandlungen gab es wenig Konkretes, etwa 
die Aufstockung der IWF-Kreditmittel. Man klammert sich an die 
Strukturen des taumelnden Finanzsystems. Für die Stärkung der UNO, 
eine neue internationale Finanzarchitektur und einen grünen New Deal 
für die Weltwirtschaft ist da kein Platz. Und so droht auf 
Bankencrash und Weltwirtschaftsabsturz eine soziale Katastrophe zu 
folgen - die wird die in London nicht vertretenen armen Staaten am 
härtesten treffen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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