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Neues Deutschland: zum Abschluss der Genfer Rasismuskonferenz

Berlin (ots)

Die Genfer Antirassismustagung wurde gestern
beendet, aber kaum einer hat noch davon Kenntnis genommen. Die 
Kraftproben hatten schon vorher und außerhalb des Saales 
stattgefunden - mit dem offenbar gewünschten Ergebnis, dass sich 
schon zu Konferenzbeginn alles auf den Auftritt von Ahmadinedschad 
fokussierte. Und der iranische Präsident, ein Freund und Meister der 
Provokation, tat den USA, Deutschland und anderen westlichen Staaten 
den Gefallen. Danach kein Streit mehr, nicht mal eine nennenswerte 
Debatte. Schon am Dienstag war Genf politisch Geschichte.
 Dass Ahmadinedschad seinen Auftritts als Erfolg einschätzt, ist 
nicht sonderlich wichtig, was immer sein Ziel gewesen sein mag. Die 
UN-Hochkommissarin Pillay wird seine Bewertung gewiss nicht teilen. 
Denn dank des von dem Iraner angezettelten Klamauks wurden einigen 
Ländern sehr unangenehme Themen in Sachen Diskriminierung und  
Rassismus von der Agenda verdrängt - zum Nachteil der betroffenen 
Gemeinschaften, zum Beispiele der Kastenlosen in Indien.
 Aber auch die stolze abendländische Wertegemeinschaft konnte sich so
bequem um ihr gestellte Fragen drücken. Nicht nur »Wiedergutmachung 
für die Sklaverei und Kolonialisierung«, auch alltägliche Probleme 
der Behandlung von Zuwanderern konnten als Thema verhindert werden. 
Vielleicht rührt daher auch die Freude des deutschen 
Menschenrechtsbeauftragten Nooke über das Abschlussdokument. »Wir 
haben kein Problem damit«, erklärte er für die Bundesregierung. Und 
so bleibt es dabei: Die Probleme haben die anderen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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