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Neues Deutschland: Ärztetag und Praxisgebühr

Berlin (ots)

Wieder einmal diente ein Ärztetag dazu, den
Patienten die Instrumente zu zeigen. 25 Euro für jeden 
Facharztbesuch. Prioritätenkataloge, die nur dazu da sind, 
Behandlungen auszuschließen oder  gegen private Bezahlung zu machen. 
Kostenerstattung - das heißt: Jeder Arztbesuch ist bar zu bezahlen. 
Was das für die Gesundheit armer Menschen bedeutet, mag man sich gar 
nicht vorstellen. Doch wahrscheinlich war nicht einmal diese 
Vorstellung ausschlaggebend dafür, dass wenigstens der 
Kostenerstattungsbeschluss zurückgenommen wurde, sondern die 
berechtigte Befürchtung, dass Praxen dann weniger frequentiert sein 
dürften.
Das Ärzteparlament ist zu einem Geldbeschaffungskongress geworden und
das merken inzwischen immer mehr Menschen, auch Mediziner. Leider 
findet die Akquise fast ausschließlich unter Patienten statt  - wohl 
in der Hoffnung, dass die den Druck an die Politik weitergeben, von 
der die Ärzte offenbar nichts erwarten. Aber selbst, wenn viele 
Kranke der fatalen monetären Logik »ihres« Doktors auf den Leim 
gingen und die Politik sich breitschlagen ließe, den Patienten noch 
mehr Geld abzuknöpfen - damit wird sich im Gesundheitssystem nicht 
automatisch alles zum Guten wenden. Es wird Patienten schlicht an 
Mitteln fehlen, um sich den Verlockungen des medizinischen 
Fortschritts hingeben zu können. Das werden auch Ärzte spüren. Sie 
wären vielleicht gut beraten, sich mit denen zu verbünden, die sie 
momentan für ihre Forderungen in Geiselhaft nehmen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

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