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Neues Deutschland: zum Bericht der Birthler-Behörde

Berlin (ots)

Irgendwie klappt das mit dem Westen nicht ganz so,
wie es im Osten funktioniert hat. Diese Erfahrung macht nicht nur die
LINKE  - auch Marianne Birthler muss ihre Behörde immer wieder gegen 
Vorwürfe verteidigen, der einstigen Westausdehnung der Stasi weniger 
Aufmerksamkeit zu widmen als derem Tun im Osten.
Das war vor drei Jahren so, als die IM-Tätigkeit früherer 
Bundestagsabgeordneter kurz thematisiert, dann aber schnell wieder ad
acta gelegt  wurde. Und noch bleibt abzuwarten, ob die Offenbarungen 
über den Ohnesorg-Mörder wirklich zu mehr als ein paar Tagen 
Medien-Aufregung führen werden.
 Ganz abgesehen davon, dass sich der mündige Ex-DDR-Bürger angesichts
der Enthüllungen über Kurras an den Kopf fasst, mit wem sich das MfS 
so alles einließ.  Ganz abgesehen davon, dass das Haus Birthler 
offenbar nach fast 20 Jahren mitnichten den Überblick über die 
Aktenlage hat. Ganz abgesehen davon, dass tatsächlich niemand bislang
auf die Idee kam, gezielt nach diesem Fall zu fahnden. Die Frage nach
einem möglichen eingeschränkten Blickwinkel ist dennoch berechtigt. 
Ihre Beantwortung erklärt womöglich die Aussage von Innenminister 
Wolfgang Schäuble unlängst im ND-Interview, er habe sich zu Zeiten 
des Einigungsvertrages dafür ausgesprochen, die MfS-Akten 
verschlossen zu halten. Wusste der Insider, dass die Aufarbeitung 
geheimdienstlichen Unwesens, das es hie wie da gegeben hat, im einig 
Vaterland irgendwann auch den Westen erreicht?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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