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Neues Deutschland: Kriegsprosa

Berlin (ots)

Ob der jüngste massive Luftlande〜einsatz der
USA-Truppen im Süden Afghanistans nun unter dem Namen 
»Schwertstreich« läuft oder doch das Motto »Krummdolch« trägt - es 
fehlt nicht an bombastischen Worten, wenn es um die erste 
Demonstration der neuen Washingtoner Strategie am Hindukusch geht. 
Von Großoffensive ist gern die Rede bei diesem Versuch, die 
Unruheprovinz Helmland gegen die Taliban zu erobern. Nach über sieben
Jahren Krieg und Besatzung auch ein fatales Zeugnis des Scheiterns. 
Aber halt, das Wort Krieg dürfte man ja auf Teufel komm raus nicht in
den Mund nehmen, ginge es nach Verteidigungsminister Jung und Co. 
Wären die Folgen nicht so todtraurig, könnte man die große Koalition 
der verbalen Verrenkungen fast schon wieder komisch finden.
Doch es fällt immer schwerer, diesen Auslandseinsatz deutscher 
Soldaten als Friedensmission zu verkaufen, so wie gestern wieder bei 
der Trauerfeier für die jüngsten Bundeswehropfer geschehen. Über 60 
Prozent hierzulande sprechen sich inzwischen für einen Rückzug der 
Truppen aus, so viele wie noch nie. Die Bundesregierung aber lässt 
sich sehenden Auges mit den fliegenden AWACS-Feuerleitstellen immer 
tiefer in diesen Krieg hineinziehen. Ob die von USA-Präsident Obama 
verfügte Truppenverstärkung die verheerende Sicherheitslage in 
Afghanistan auf längere Sicht wirklich verbessern kann, bezweifeln 
viele Kritiker. Dass sie jetzt zu einer Eskalation der Gewalt führt, 
ist sicher.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/2978-1715

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