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Neues Deutschland: zu G8-Gipfel und Klima

Berlin (ots)

Es gehört zum kleinen Einmaleins der Klimapolitik:
Die von der Industrialisierung verursachte Erderwärmung muss auf 
höchstens zwei Grad Celsius begrenzt werden, sollen die Folgen noch 
einigermaßen beherrschbar sein. Der Weltklimarat der UNO hat dies 
schon vor Jahren konstatiert.
 Wenn der Bundesumweltminister es beim G8-Gipfel in L'Aquila  als 
Fortschritt wertet, dass große Schwellenländer und auch die USA das 
Zwei-Grad-Ziel nun anerkennen, müssen die Alarmglocken schrillen. 
Wenige Monate vor der UN-Konferenz in Kopenhagen, bei der ein 
wirkungsvoller globaler Klimaschutzvertrag auf den Weg gebracht 
werden soll, arbeiten sich die wichtigsten Regierungen an 
Binsenweisheiten ab. Statt sich über Schlussfolgerungen bezüglich der
Begrenzung des Treibhausgasausstoßes, der konkreten Umsetzung und der
Hilfen für Entwicklungsländer zu verständigen. Und dabei drohte beim 
G8-Gipfel eine Rolle rückwärts: Das vage Heiligendamm-Ziel einer 
Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050 stand kurz davor, gekippt zu 
werden.
 Vor allem die Industriekonzerne versuchen seit Monaten, die 
Wirtschaftskrise zu nutzen, um neue Klimaschutzvorgaben zu verhindern
bzw. bestehende aufzuweichen. Ähnlich wie die Banken in Sachen 
Finanzkrise möchten sie die Zeit am liebsten zurückzudrehen. Wenn es 
die Regierungen ernst meinen mit der Bekämpfung der Klimakrise, 
dürfen sie nicht einknicken. Zahlenspiele wie beim G8-Gipfel führen 
nicht weiter.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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