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Neues Deutschland: zum Nah-Ost-Treffen bei Obama

Berlin (ots)

Sie war von vielen Medien schon vorher verächtlich
als Fototermin bezeichnet worden, und mehr wurde auch nicht daraus - 
die von Obama kühn als Nahostgipfel apostrophierte Einbestellung von 
Abbas und Netanjahu für ein paar Stündchen zu sich nach New York. Die
wenige Zeit, die der Gastgeber wegen des gleichzeitig stattfindenden 
Klimagipfels hatte, ließ er ohne vorwärtsweisende Äußerung zur Sache 
verstreichen. Obama präsentierte sich als neutraler Vermittler. Das 
war unangebracht in einem so zugespitzten und immer neue Kriege 
gebärenden Konflikt; außerdem unglaubwürdig, weil die USA in ihm von 
Anfang an Partei sind. Obamas Moderation war eine uneingestandene 
Kapitulation.
 Oder wurden intern Dinge vereinbart, die Raum lassen für 
tatsächliche Verhandlungen? Nicht auszuschließen, aber wenig 
wahrscheinlich, betrachtet man die Reaktionen der Akteure. Die 
Palästinenser zeigen sich verbittert, weil sie ihre Skepsis voll und 
ganz bestätigt sahen. Die Netanjahu-Regierung verweist genüsslich 
darauf, dass sie alle  ihre Wahlversprechen werde einhalten können. 
Und die heißen: kein Rückzug auf die Grenzen von 1967, kein Ende des 
»Siedlungsbaus« und damit auch keine Chance für die Gründung eines 
Palästinenser-Staates. Übrigens, die Akzeptanz der ersten beiden 
Punkte durch die Palästinenser - das ist es, was  der israelische 
Friedensnobelpreisträger und Staatspräsident Peres vor dem Treffen 
als »Verhandlungen ohne Vorbedingungen« bezeichnete.
 Die hoffnungsvolle Kairoer Rede Obamas vom Juni an Muslime, Araber, 
Palästinenser verblasst für die Angesprochenen, was den 
Nahostkonflikt betrifft, immer mehr zur trügerischen Erinnerung.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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