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Neues Deutschland: zu Nukleargesprächen Israel-Iran

Berlin (ots)

Setzen wir einmal voraus, dass die Gespräche
Iran/Israel tatsächlich stattgefunden haben - und es spricht mehr 
dafür als dagegen -, dann bleibt festzuhalten: Bessere Nachrichten 
als diese zum Thema Atom kann man gegenwärtig aus dem Nahen Osten 
nicht erwarten. Zwar haben beide Seiten ihre Rituale bei bestimmten 
Themen und flüchten sich, darauf angesprochen, in Attitüden, die man 
als lächerlich bezeichnen könnte, wäre der Gegenstand nicht so ernst 
bis lebensgefährlich. Die Islamische Republik verneint die 
Legitimität des israelischen Staates und möchte deshalb auch nicht 
mit dessen Vertretern gesprochen haben. Israelische Politiker 
wiederum überhören jede Frage nach ihren Atomwaffen, auch wenn alle 
Welt weiß, dass es sie gibt. Und wenn sie von Iran sprachen, war das 
gewöhnlich mit Drohungen verbunden. Selbst wenn es jetzt also nur 
einen Hinterzimmerkontakt gegeben hat, ist das die angenehmste 
Überraschung, die es dieses Jahr im Nahen Osten gab.
 Leider gibt es auch einen schlechten Teil der  Nachricht. Wenn 
Geheimgespräche bekannt werden, bedeutet das häufig auch ihr Ende. 
Und bei den erwähnten Empfindlichkeiten sind sie nicht so einfach 
woanders fortsetzbar. Es wäre deshalb jetzt hilfreich von der EU oder
wem auch immer, die weiter bestehenden Gräben nicht zu vertiefen, 
sondern vielleicht mal Brücken zu bauen. Warum nicht auch im 
Geheimen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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