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Neues Deutschland: zur Debatte um Margot Käßmann

Berlin (ots)

Reinhold Robbe ist »erst einmal zufrieden« mit
Margot Käßmann. Der Wehrbeauftragte des Bundestages konzedierte der 
Prälatin, sie sei durch ihr Gespräch mit dem Verteidigungsminister 
»klüger« geworden. Immerhin versicherte die Ratsvorsitzende der 
Evangelischen Kirche, sie begreife, »dass im Moment in Afghanistan 
Waffen dazu beitragen können, dass ziviler Aufbau möglich ist«. Zwar 
verteidigte die Bischöfin weiter ihre Ansicht, die militärische 
Perspektive stehe derzeit zu stark im Vordergrund. Zugleich nannte 
sie es aber eine »merkwürdige Unterstellung«, ihre Aussagen zum 
Afghanistan-Krieg seien gegen deutsche Soldaten gerichtet gewesen.
 Warum eigentlich sollen Soldaten sakrosankt sein, wie die aktuelle 
Debatte suggeriert? Man muss nicht erst Kurt Tucholsky bemühen. Nach 
über acht Jahren Krieg am Hindukusch ist evident, dass das Handwerk 
des Soldaten nicht vorrangig im Bohren von Brunnen und im Bauen von 
Schulen besteht. Es geht - und das wird mit jedem Kriegstag klarer - 
darum, zu töten und/oder getötet zu werden. In einem Feldzug, dessen 
Intention mitnichten Humanität ist, sondern Hegemonie. Und an dessen 
Beginn die »uneingeschränkte Solidarität« mit den USA stand. 
Spätestens nach dem Kundus-Massaker sollte sich für jeden deutschen 
Soldaten die Frage stellen, wie »uneingeschränkt« er der 
militärischen und politischen Führung noch folgt. Dies wäre auch ein 
Thema für Bischöfin Käßmanns Feldgottesdienst in Afghanistan.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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