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Neues Deutschland: Unter Druck

Berlin (ots)

Souveränität geht anders. Union wie FDP wirkten
gestern im Bundestag ziemlich angefasst, als das Thema 
Parteiensponsoring auf der Tagesordnung stand. In neun Wochen wird in
Nordrhein-Westfalen gewählt - und die Umfragen sehen, nachdem die 
Käuflichkeit von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers schwarz auf weiß 
nachzulesen war, für Schwarz-Gelb derzeit keine Mehrheit. Das kann 
der Kanzlerin nicht egal sein. Und zwar nicht nur, weil ein mögliches
Debakel der Ihren an Rhein und Ruhr auch eines für die konservative 
Mehrheit im Bundesrat bedeuten würde. Auch, weil der 
nordrhein-westfälische Landesvater einer ihrer Stellvertreter in der 
Bundes-CDU ist und noch nicht als ausgemacht gilt, dass der Verlust 
seiner moralischen Integrität nicht zugleich lange Schatten auf das 
Image von Angela Merkel werfen kann.
Ganz davon abgesehen, dass niemand vergessen hat, welches Beben 
die Wahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland 2005 ausgelöst haben. 
Ex-SPD-Kanzler Gerhard Schröder rief nach dem Infarkt in der 
sozialdemokratischen Herzkammer vorgezogene Neuwahlen aus - und 
Rüttgers' Einzug in die Düsseldorfer Staatskanzlei folgte Monate 
später Merkels Einzug ins Kanzleramt. Rüttgers soll sich damals 
heftig beschwert haben, dass ihm ob der bundespolitischen Turbulenzen
die öffentliche Aufmerksamkeit versagt geblieben ist. Fünf Jahre 
später kann er darüber nun wahrlich nicht meckern. Aber das dürfte 
ihm kaum gefallen.

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Neues Deutschland
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